Claudia 01: Hogtied

Der Schwache zweifelt vor der Entscheidung. Der Starke hernach. (Karl Kraus)

 

Da lag Claudia nun in einem fremden Bett und kam sich reichlich blöd vor. Sie hatte sich selbst einen dicken Gummiknebel in den Mund gesteckt und die Schnalle dazu im Nacken eng festgezogen. Dann hatte sie sich einen Vibrator in die Scheide eingeführt und auf langsam angestellt. Sie sich hatte ein Stück Aquarienschlauch neben dem Knebel in den Mund gesteckt, eine Plastiktüte über ihren Kopf gezogen und mit einem Gummiband um den Hals befestigt. Wenn sie den Schlauch jetzt losließ, würde er aus dem Mund und der Tüte rutschen und sie hätte noch etwa drei Atemzüge bis zum Ende. Zur Vollendung der Hilflosigkeit hatte sie sich mit drei Schnüren die Beine an den Knöcheln zusammengebunden, die Arme mit einem Schifferknoten auf dem Rücken zusammengebunden und dann mit den Fingern ein Ende der Handfessel über einen Ring an die Fußfessel so eng herangezogen, daß es ihr fast die Schultern ausrenkte. Und auf dem Schrank stand Claudias Webcam und machte alle 10 Sekunden ein Bild.

Bisher hatte Claudia von all diesen Dingen lediglich einen Vibrator ausprobiert, alles andere war neu. Die Selbstfesselung war wie in Trance verlaufen, sie war dabei erregt wie nie zuvor. Das ließ jetzt langsam nach. “Bagged, gagged, plugged und hog-tied” hatte der Typ gesagt, als sie ihn gefragt hatte, wie er sie am liebsten sehen würde. Genau so lag sie jetzt in diesem Bett, das wohl schon einige putzige Paare gesehen hatte, im Ärztebereitschaftsraum und wartete auf Sven. Der telefonierte nachts um eins laut hörbar draußen auf dem Flur und ahnte nicht, was ihn erwartete. Claudia war in einer Mischung aus Angst, Erregung und Ärger. Die Stimme von Sven, die Wärme, die Enge und der Vibrator machten sie an, die Fesseln schnitten nach 15 Minuten Telefonat unbarmherzig in die Handgelenke und durch so einen Aquarienschlauch bekam man verdammt wenig Luft auf die Dauer. Es reichte zum Leben, aber nicht zum Erregen. Wenn jetzt auch noch sein Pieper losgehen würde, dann wäre sie alleine, bis sich am Morgen der Ärzteflur mit lauter Leuten füllen würde, die sie so nicht sehen sollten.

Dabei kamen ihr die unmöglichsten Gedanken. Wie würde es zum Beispiel aussehen, wenn sie anstelle von gar nichts einen schwarzen Latexcatsuit angezogen hätte. Das hätte dann zwar 400 Mark mehr gekostet, aber bestimmt auch entsprechend scharf ausgesehen. Und wenn man schon wie die Titanic untergehen möchte, dann doch bitte Erster Klasse.

Angefangen hatte die ganze Sache harmlos (Ach so?). Claudia war OP-Schwester und hatte wie alle anderen ihre eigenen Gedanken über junge Ärzte im allgemeinen und die aktuelle lahme Truppe im Besonderen. Bei ihrer Berufswahl hatte der Wunsch nach einem Arzt mal eine Rolle gespielt, aber wenn man sich dann diese jungen Familienväter mit ihrem ersten Bauch so ansah, wie sie über die billigste Einkaufsquelle für Kinderfahrräder und Pokemon diskutierten, dann mußte man einfach solo bleiben.

Vor drei Monaten war dann Sven an die Klinik gekommen, 1,90 m groß, schlank, fürchterlich arrogant und unnahbar wie die anderen Wessis auch. Anders als arrogant konnte er auch nicht auftreten, denn jede andere Verhaltensweise würde als Anbiederei genauso übel genommen. Viele Schwestern interessierten sich für Sven, aber der blieb freundlich und distanziert zu allen Schwestern, klopfte zynische Sprüche über die Heiratswut junger Mädchen und ging mit allen Interessierten abends aus. Leider brachte er sie wie ein Gentleman vor Mitternacht wieder heim, bevor etwas passiert war.

Im OP-Saal wurde aus Sterilitätsgründen mit Scaphandern operiert. Das sind luftdichte Helme aus Plastikverbundstoff mit einer 15*15 cm großen Sichtscheibe aus Plexiglas und mit bis einem angeschweißten bis unterhalb des Gürtels reichenden luft- und flüssigkeitsdichten Kittel. Darunter konnte es bei langen Operationen sehr warm und einsam werden. Zur Luftversorgung hat man einen kleinen Ventilator mit ein paar Schläuchen. Unter dem Scaphander kann es bei langen Operationen sehr warm, stickig und einsam werden. Man sieht seinen Gegenüber kaum, weil in dessen Sichtscheibe die helle OP-Lampe reflektiert. Man versteht kein Wort, weil die Ventilatoren laut rauschen und der Oberarzt sich in seiner Cholerik sowieso mal wieder Ruhe erbeten hat. Und wenn man die Schwestern geärgert hat, dann kann es mit der Luft sehr knapp werden, weil man zufällig einen halbleeren Akku am Ventilator hat. Dr. Sven Volker Ehrlich hatte oft einen halbleeren Akku. Woran das lag, wußte keiner, aber es hatte Tradition, Wessis und ledige Ärzte zu ärgern.

Der größte Teil des Personals haßte den Scaphander, aber Claudia fühlte sich darunter eher geborgen. Sie zog sogar darunter noch einen Mundschutz an, um etwas schlechter Luft zu bekommen. Und um ihre Akkus kümmerte sie sich selbst. Irgendwann fragte sie Doktor Ehrlich einmal, ob ihn das Operieren unter dem Scaphander nicht störe. Da sagt doch dieser Mensch, daß er das Operieren so sehr möge, denn einerseits haben Enge, Wärme und Atemnot eine nicht zu verachtende sexuelle Komponente und andererseits könne man sehr hübschen Schwestern stundenlang sehr nahe sein, ohne sich ihr Gequassel anhören zu müssen. Abgesehen davon, daß sie über die Antwort stinksauer war und sich vornahm, ihn morgen wegen Wackelkontaktes mal ganz ohne Luft operieren zu lassen, abgesehen davon hatte die Antwort etwas für sich.

Am nächsten Tag standen sie wieder nebeneinander im OP-Saal. Sven kuschelte fast demonstrativ mit Claudia und drückte ihr sogar sein Knie zwischen die Beine. Er hielt sich dafür, daß er eigentlich keine Frischluft bekam, sehr gut und kippte erst ganz zum Schluß der Operation um. Die Anästhesisten hatten dann mit dem langen Lulatsch mehr zu tun als mit ihrem Patienten. Sven sah ganz weiß aus, bekam eine Sauerstoffmaske aufgedrückt und war einige Minuten bewußtlos. Ein bißchen tat er Claudia sogar leid. Anschließend durfte er sich dann in der Klinik tagelang anhören, daß die Wessis zu dumm seien zum Luftholen und daß man es doch sagen könnte, wenn die Luft knapp wird.

Sven konnte sich nicht erinnern, als die wütende leitende Schwester ihn fragte, wer ihm diesen kaputten Scaphander ohne Funktionsprobe angezogen habe. Das ließ ihn in Claudias Augen schon menschlicher werden.

Nachmittags sprach sie ihn dann an, ob ihm diese Operation denn mehr Spaß gemacht habe. “Nun ja”, meinte er, “wenn du mich so direkt fragst, sollst du auch eine direkte Antwort haben. Es hat mir zwar – bis aufs Umfallen – sehr gut gefallen, aber noch schärfer als diese OP-Scaphander finde ich Gummi.” Und damit ließ er sie stehen.

“OK”, dachte sich Claudia, “wenn er auf Gummi steht, kann man ihn damit vielleicht doch kriegen.” Aber so richtig wußte sie nicht, woher man Gummikleidung bekommt und wie man sich damit zeigt, ohne zum allgemeinen Gesprächsthema zu werden. Dann kam ihr der Gedanke, zum Fasching als Domina zu gehen. Sie hatte zwar noch nie so ein Wesen gesehen, aber ein Make-up mit einem schwarzen Spinnennetz um die Augen und ein langes Gummikleid aus der Auslage eines einschlägigen Geschäftes erschienen ihr gut. In dem Laden gab man ihr gleich noch ein Latexpflegemittel und den Tip, das Kleid nach dem Anziehen schön zu polieren.

Claudia wurde der Kracher des Abends. Mit ihren superschlanken 1,80 und der Modelfigur saß das lange Gummikleid wie angegossen. Sie konnte zwar nur mit ganz kleinen Schritten laufen, quietschte wie ein Fahrradschlauch und fand, daß sie auch so roch, aber alle anwesenden Herren benahmen sich, als wäre sie zur Chefin geboren. Sie gab sich dann auch alle Mühe, maximal herumzuzanken und alle Männer vor den Kopf zu stoßen und wie kleine Jungs zu behandeln.

Sven guckte sie vom übernächsten Tisch aus an und betrachtete sie wie ein ganz besonderes Insekt. Nur wegen ihm hatte sie sich in dieses Kostüm gezwängt, daß sie viel Kraft beim Einatmen kostete und dafür beim Ausatmen die Rippen fürchterlich quetschte. Außerdem schwitzte sie ganz fürchterlich, denn es war sehr warm. Zur Damenwahl griff sie sich dann das Objekt ihrer Wut und Begierde. Er konnte gut tanzen und war der erste Partner, der sich nicht beschwerte, daß Claudia beim Tanzen immer führe. Sie hatte eigentlich auch keine Chance zum Führen. Dann kam langsame Schmusemusik, er faßte sie auf ihrem gummierten Rücken und zog sie ganz dicht an sich. Zwischen ihren Beinen konnte sie den Druck seines erigierten Gliedes spüren. Der Abend wurde sehr schön, sie küßten sich sogar, er konnte sehr zärtlich sein.

Gegen ein Uhr nachts brachte Sven sie nach Hause. Er verabschiedete sich unten an der Tür und wollte noch nicht mal auf einen Kaffee mit hochkommen. Enttäuscht fragte ihn Claudia, wie sie denn aussehen müsse, um ihn zu verführen. “Bagged, gagged, plugged and hog-tied” war die Antwort, dann gab er ihr einen Kuß, stieg in sein Auto und war weg.

“Bagged, gagged, plugged and hog-tied!”. Was soll man mit so einer Antwort anfangen? Claudia war zwar ganz gut in Englisch, aber diese Wörter hatte sie noch nie im Zusammenhang mit Kleidung gehört. Gottseidank gibt es ja das Internet. Unter “bagged” und “plugged” fand die Suchmaschine nichts und wie man “hog-tied” schreibt, war ihr noch nicht klar. Aber unter “Gagged” war so viel Material zu finden, daß man denken konnte, die Nichtknebelnden seien eine verfolgte Minderheit. Und beim Betrachten der einschlägigen Seiten fand man dann auch Erklärungen und Handlungsanweisungen für die anderen “Vergnügungen”.

Claudia fand alles, was mit Gummi zu tun hatte, anregend und konnte sich gut selbst im Catsuit vorstellen. Leider waren die schärfsten Teile auch die teuersten. Einen Vibrator hatte sie schon probiert, sie mochte ihn allerdings eher als Vorspiel als als einzigen Eindringling akzeptieren. Und das “plugging” ihren Anus meinte, wurde als Erkenntnis ganz schnell wieder gestrichen. Einen Ballgag zum Ausprobieren fand sie in dem Geschäft, wo sie auch das Gummikleid bekommen hatte. Die anregende Wirkung einer Atemkontrolle kannte sie sehr gut, so daß auch “bagging” kein Rätsel mehr war. Nur Self-bagging war ihr einfach zu gefährlich und außerdem: Wenn sie auf Selbstbefriedigung aus wäre, könnte sie das einfacher haben.

Es blieb das Problem mit den Fesseln. Man kann sich ganz leicht die Knöchel zusammenbinden. Sich die Arme zusammenzuschnüren ist schon schwieriger. Aber Claudia war völlig rätselhaft, wie man sich die Arme selbst auf dem Rücken straff gegen die Beine spannt, bis sie eine wunderschöne Gebrauchsanleitung mit Bildern über “Self-Bondage” fand. Eigentlich reizte sie das Selbstfessel
gar nicht, aber nun war sie schon so weit gegangen, daß ihr das auch egal war. Wenn sie nur diesen arroganten Typen endlich dahin bekommen könnte, wo sie ihn haben wollte.

So nahm sie sich einen Vibrator, eine Plastiktüte 30*40 cm, ein Gummiband, ein Stück Aquarienschlauch von 80 cm Länge, den Knebel und drei Stücken Wäscheleine, von denen sie eines mit zwei Ringen zum Spannen präpariert hatte und blieb an einem Tag, an dem Sven Dienst hatte, einfach nach Schluß in der Klinik. Nach der 23.00-Uhr-Spritzenrunde sollte es für ihn eigentlich nichts mehr zu tun geben.

Claudia zog sich im Bereitschaftszimmer aus. Zuvor hatte sie auf einem Misthaufen auf dem Schrank ihre Webcam plaziert, sie fiel zwischen all dem Kram dort oben nicht auf. Dann programmierte sie ihren Laptop (man gönnt sich ja sonst nichts) auf die Speicherung der Bilder. Entweder es passierte etwas schönes, dann wollte sie das sehen. Oder es passierte etwas böses, dann brauchte sie die Bilder für Rache.

Sie war schon von der Vorstellung der Dinge, die sie vor hatte, ganz feucht. So konnte sie sich den Vibrator ganz leicht kreisend tief in die Scheide einführen. Sie stellte ihn ganz langsam, denn das Geräusch störte sie. Dann nahm sie einen neuen Knebel, der die Zunge wesentlich mehr einengte als ihr erster Ballknebel und steckte ihn in ihren Mund. Es tat ein wenig weh an den Kiefergelenken und schon ein leichtes erregendes Gefühl von Atemnot. Dann zog sie die dazugehörige Schnalle am Nacken eng zu und paßte auf, daß sich ihre langen Haare nicht darin verhedderten. Sie band sich ihre Füße mit einem Stück blauer Wäscheleine genauso eng zusammen, wickelte die Schnur noch mehrmals zwischen den Beinen um die Fessel und befestigte die beiden Ringe daran. Sie zog ein zwei Meter langes Stück Schnur mit einer Schlinge am Ende so durch die Ringe, daß man ein Ende straffziehen konnte, das Seil aber nicht zurück rutschte.

Nun nahm sie das Ende des Schlauches neben dem Knebel in den Mund und atmete langsam durch den Mund ein und durch die Nase aus. Die Luft reichte gerade so aus. Sie zog sich den Folienbeutel über den Kopf und befestigte ihn mit einem Gummiband. Ihr war klar, daß Klebeband stilechter ist, aber es war ihr zur gefährlich. Auch so wurde es ganz schön warm und feucht unter der engen Folie und sie mußte sich beeilen, damit sie durch die zunehmend beschlagene Tüte noch etwas sah.

Claudia führte eine Hand durch die Schlaufe und nahm dann das letzte Seilstück. Damit band sie sich mit einem selbststraffenden Knoten die Hände auf dem Rücken zusammen und zog den Knoten straff. Dann wartete sie auf Sven. Wenn er kam, wollte sie mit den Händen den Hogtie straff ziehen, bis die Hände die Füße berühren und kurz vor seinem Hereinkommen noch mit einer Kopfbewegung den Schlauch loswerden. “Bagged, gagged, plugged and hog-tied” wie gewünscht. Eigentlich wollte sie sich ihm nicht gerade unterwerfen, auf der Skala zwischen dominant und gehorsam würde sie sich selbst spontan weit im dominanten sehen. Aber sie wollte den Typen erstens haben und zweitens provozieren. Und außerdem nahm sie auf sich und andere nie sehr Rücksicht, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.

Sven war laut auf dem Flur zu hören. Also zog Claudia mit der Schnur ihre Füße ganz eng an die Hände und kippte nach vorn auf den Bauch. Sie würde ihm jetzt bestimmt den heißesten Anblick seines Lebens liefern. Aber er kam nicht. Erst hörte man eine Tür klappen, dann die Dusche. Claudia wurde immer heißer und sie erregte sich immer mehr. An einem Orgasmus hinderte sie vor allem die wenige Luft, die sie durch den Schlauch bekam und die Angst, den Schlauch zu verlieren, bevor Sven sie entdeckt hatte. Dann hörte man einen Fernseher mit Nachrichten. Claudia wurde langsam wütend. Wenn sie sich jetzt noch einen dieser blöden Erotikfilme anhören müßte, die um diese Zeit kommen, würde sie Sven nach ihrer Befreiung unverzüglich die Augen auskratzen.

Die Nachrichten gingen mit dem Wetterbericht zu Ende. Claudia hatte noch nie ein Tiefdruckgebiet so atemberaubend gefunden und so lange gewartet, daß endlich die Aussichten für die nächsten Tage zu Ende gehen. Endlich wurde der Fernseher ausgeschaltet und man hörte Svens Schritte in Richtung auf die Tür. Claudia hatte schon Angst, daß sie im falschen Arztzimmer war. Er faßte auf die Klinke. Claudia war am Höhepunkt und ließ den Schlauch zwischen ihren Zähnen los. Da klingelte ein Handy. Sven lies die Klinke wieder los und erzählte mit irgend jemand. Der oder diejenige mußte sehr viel Zeit haben, denn sie erzählten über das Wetter in Amerika und daß jetzt dort schon heller Morgen sei. Für Claudia wurde es langsam unkomfortabel.

Der Schlauch war ihr aus dem Mund gerutscht. So konnte sie nur mit maximalem Einatmen noch etwas frische Luft bekommen, wenn sich die Tüte ganz an den Kopf gesaugt hatte. Nur mit maximalem Ausatmen wurde sie etwas von der warmen, stickigen Luft los. Und wenn sie zu schnell atmete, dann saugte sich die Folie an die Nase und nichts ging mehr. Es war ein Glück, daß der Schlauch direkt vor der Nase lag. Claudia versuchte, sich zu wälzen und mit den Beinen gegen irgend etwas zu klopfen oder zu treten, aber sie fand nichts Hartes, das etwas Lärm machen konnte. Außerdem hatte sie panische Angst, daß der Schlauch weiter verrutschen konnte. Sie erregte sich immer mehr, wurde dabei auch immer wütender und konnte sich nur mühsam zum langsamen Atmen zwingen. Und der Typ telefonierte. Claudia wurde langsam schwindlig vor Ekstase und Luftnot.

So merkte sie gar nicht, daß Sven nicht mehr telefonierte. Sie hörte nur eine halb amüsierte Stimme “Na du bist ja ein artiges Mädchen. So etwas schönes habe ich mir schon immer gewünscht.” Ihr wurde der Schlauch zwischen die Lippen geschoben, dann hörte sie ein leises “Moment bitte!”, das wie ein Befehl klang. Dann ging er weg.

Nach drei Minuten war Sven wieder da. Claudia hatte wieder gut Luft, hatte sich jetzt abgeregt und war in der Stimmung, sich auf ihren Befreier zu stürzen, wenn der endlich den Hogtie löste. Aber der dachte augenscheinlich gar nicht daran. Er begann, ihr mit langsam kreisenden Bewegungen den Schamhügel zu massieren und dann rhythmisch den Vibrator und die Klitoris zu stimulieren. Claudia fiel in ihren nächsten Orgasmus. Als sie laut brummend und stöhnend ihren Unterleib gegen Svens Hand drückte, zog der mit den Worten “kleine Gehässigkeiten erhalten die Feindschaft” langsam den Schlauch aus ihrem Mund. Dabei fuhr er fort, Claudias nasse Muschi immer stärker zu streicheln. Claudia fühlte sich auf ihrem höchsten Höhepunkt, als ihr schwarz vor Augen wurde.

Als Claudia wieder zu sich kam, lag sie auf dem Rücken. Unter sich hatte sie etwas kaltes glattes, das wie eine große Folie raschelte. Ihre Arme und Beine waren gespreizt, sie war mit ihren eigenen Schnüren gefesselt, die wohl unter der Matratze von einer Seite zur anderen durchgezogen waren. Ihre Lunge brannte, der Atem ging noch immer rasselnd. Der Knebel und der Plastikbeutel waren verschwunden, der Vibrator war noch an seinem Platz und eine Hand streichelte noch immer zart ihren Unterleib. Sie lehnte sich auf und sah, daß sie noch immer in dem Bett lag, nur hatte sie jetzt eine große dünne Plastikfolie unter sich, wie sie vom Malern der Station 5 überall herumlag.

“Pssst!” sagte Sven nur, dann drückte er ihr den nassen Knebel wieder in den Mund und legte eine und dann noch eine Schicht Folie auf ihren schwitzenden Körper. Er zog sich langsam und genüßlich aus und fragte dann “Willst Du ein ganz artiges Mädchen sein und ganz leise, wenn ich Dich jetzt vögele?” Claudia wollte genau das, trotzdem schüttelte trotzig sie mit dem Kopf. “Gut” sagte Sven, zog ihr die feuchte Plastiktüte wieder über den Kopf und befestigte sie wieder mit dem Gummiband. Er sah amüsiert zu, wie sich Claudia wand und knurrend versuchte, die Tüte abzustreifen. Als sie schon meinte, wieder bewußtlos zu werden, schnitt er mit einer Schere einen großen Zipfel von der Tüte ab. Ohne nach ihrer Befindlichkeit zu fragen machte Sven an ihrem Unterkörper ein Loch in die Folien, zog den triefenden Vibrator heraus und drang tief und machtvoll in sie ein. Er stöhnte und zitterte, es schien ihm sehr zu gefallen. Besonders schien es ihm zu gefallen, wie sein massiger Körper mit den Folien ganz leicht, fast widerstandslos auf ihr entlang glitt. Nachdem sie beide ihren Höhepunkt hinter sich hatten, legte er sich neben sie, streichelte weiter ihren Körper und jetzt endlich auch ihre Brüste durch die Folien und meinte: “In dich kann man sich ja richtig verlieben, wenn du so lieb mitmachst!”.

Die zärtliche Stille wurde jäh unterbrochen, als es im Zimmer laut piepte. Sven sprang auf, als wäre er bei etwas verbotenem erwischt worden, ging zum Telefon und wählte eine kurze Nummer innerhalb des Krankenhauses. Er sagte nur “Ja” und “Ich komme!”, dann legte er wieder auf. Er nahm die Schere, schnitt die Schnur an Claudias rechter Hand durch und sagte: “Schade, jemand hat einen Atemnotanfall, der noch stärker ist als deiner. Das kann bis zum Morgen dauern.” Dann nahm er Claudias herumliegende Kleidung mit dem Kommentar “Du sollst mir nicht abhauen! Zur Arbeit kannst du ja OP-Kleidung tragen und danach hole ich dich ab!”.

Claudia löste vorsichtig die Fesseln von ihrer linken Hand und den Füßen, machte ihr Gesicht frei und stand auf. Auf einmal hatte sie Angst, daß sie jemand so sehen könnte, obwohl nachts um halb vier hier bestimmt niemand vorbeikam. Sie legte die Utensilien zusammen, um sie nachher in ihrem Schrank zu verstecken und ging erst einmal ausgiebig duschen. Erschreckt besah sie ihr rotes, gequetschtes Gesicht und die schmalen roten Striemen an den Hand- und Fußgelenken und einen breiten roten Streifen im Nacken. Dann beseitigte sie alle Spuren des nächtlichen Spukes im Zimmer, sammelte den Computer ein, bediente sich bei der frischen Dienstwäsche und zog sich eine viel zu große weiße Hose und ein weißes Hemd, durch das man ihre immer noch erigierten Nippel sehr schön sah, an. Sie legte den Vibrator so ungeschickt versteckt, daß ihn wirklich jeder sehen mußte, in Svens halboffenen Schrank, lachte und ging. In ihrem Spind hatte sie noch eine Garnitur Ersatzunterwäsche und ihre Daunenjacke. Den anderen konnte sie erzählen, daß sie heute eine Stunde zu früh aufgestanden war und so blieb ihr einziges Problem, woher sie bis heute nachmittag eine Hose bekommen konnte, mit der sie jetzt mitten im Winter nach Hause gehen könnte.

In ihrem Hinterkopf spukten viele interessante Dinge, die sie Sven antun könnte, wenn der sich noch einmal zu ihr trauen würde.

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