Vorbereitung

Vorbereitung

Jemand hat gemeint, ich solle doch mal etwas mehr von einem Shooting schreiben – wie das so geht, ob man dabei denkt und so weiter. OK – Ich wills mal versuchen.

Das nächste Shooting ist morgen mit  Nicole in Braunschweig. Es wird hoffentlich gut, sonst gibt es da nichts Berichtenswertes (Klartext: Ich hab im Januar ne Shootinganfrage in die Model-Kartei gestellt, sie hat sich beworben. Ich hab zwei andren Modellen zugesagt. Die eine bekam kurzfristigen einen attraktiveren und lukrativen Profiauftrag und sagte ordentlich ab. Die zweite stellte dann fest, dass 9.00 -12.00 Uhr an einem Vormittag ist, sie ja arbeiten müsse und sagte auch ab. So hab ich die  schonmal abgelehnten Bewerbungen durchgesehen und Nicloe gebucht. Sie war schon Miss Wolfsburg, ist sicher keine zweite Wahl.

Am 14.2. hatte ich Nachtdienst, schaute totmüde und lustlos auf ein frostiges Braunschweig und hab das Shooting selber gecancelt. Morgen ist Nachholtermin nachmittags, sonnig, es kann nur besser werden. Angeben kann ich mit der Organisation nicht.)

Nachsatz 25.2.-45 min vor Shooting: Sie hat abgesagt wegen Schnupfen. Sch…..ade!

Ende März hab ich in Berlin 2 Tage tagsüber frei und kann fotografieren. Kleines Problem: Ich war seit 2008 nicht in Berlin, kenne da keinen und kann nix vorbereiten. Also alles per Telefon und email mit unbekannten Partnern. Outdoor kann Ende März sehr in die Hose gehen, also suchte ich Location und Model.

Locationsuche: Die Model-Kartei kennt in Berlin 35 mietbare Fotostudios. 35 fallen gleich aus- zu klein, abgelegen, zu teuer und was man noch zu meckern hat. Eins kannte ich schon, aber Schimmerundsisca waren nicht zu erreichen. Das bekannte und wunderschöne XXX-studio hab ich schon vor 3 Jahren nicht buchen können. Jetzt ist es Samstag belegt, Sonntag hab ich es.

Für den Samstag hab ich ein sehr interessantes kleines Studio – oder eine Wohnung eines Fotobegeisterten namens Lightartist gefunden und gebucht. Mal sehen, was das wird. Ein Luftschutzbunker mit allem, was das eigentlich in ein SM-Studio gehört, ist mit im Angebot. Ich ahne schon, meine Seitenbesucher werden begeistert sein, die Jugendschutzbeauftragte weniger.

Aber was sagen die Models zu sowas? Und wie sucht man ein Fetischmodel?

Jenny - Finale2Ich hab zunächst mein normales „Beuteschema“ eingetippt und nach jemand gesucht, der erstens in die vorhandenen Sachen passt und zweitens Fetisch mitmacht. Jung, ansehnlich und neugierig sollte sie auch noch sein. Aus den  86 Angeboten der MK habe ich 4 junge Damen angeschrieben und genau eine Antwort bekommen. „Weis nicht: Vielleicht möchte meine Freundin lieber als ich, vielleicht auch ich mit meiner Freundin.“ Woher weiß ich, wie ihre Freundin aussieht! Nach 4 Mails und einem Telefonat bin ich sicher, dass ich Jenny und Nina fotografieren möchte und dass beide bei Fetisch einschließlich Bondage „OK, Cool!“ sagen. Ich hoffe, dass sie auch am verabredeten Tag kommen.

Das sind die beiden Träume. Wenn sie so gut aussehen wie auf ihrer Setcard, wird das ein schönes Shooting. Eigentlich hab ich nur eine gesucht. Aber wenn zwei sich kennen, hat man nicht nur mehr Kosten, sondern auch viel mehr Optionen. Denn bei Bondage etc gilt: „Der Fotograf braucht seine Pfoten für die Kamera!“ und „Das Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten!“

Damit das Chaos nicht aufhört, hat ein Studioinhaber angerufen und gewünscht, auf keinen Fall verlinkt zu werden. OK – habs Blog geändert.

22.3.11

Weiter geht´s: Heute habe ich beide Studiobuchungen bestätigt bekommen (eins gegen Vorkasse), ein Model hat auch zugesagt, die andere fehlt. Geld für die Models ist besorgt. Die Sachen fürs Shooting sind auch gepackt.

24.3.11

Nochmal ein Kontakt mit dem Models: – Ort und Zeit vergessen. Sonst ist alles bestens. Wettervorhersage: 5° Sonnentemperatur. Wie gut, dass ich nicht auf Outdoorshooting-Wetter geplant habe. Abends wurde dann das Paket mit den Sachen an ein Studio in Berlin geschickt.

26.3.11 Eine kleine Mitteilung der Deutschen Post. Das Paket mit den Sachen fürs Shooting ist nicht zustellbar, es kommt am Samstag zurück. Die Catsuits fürs Shooting, Einsteigeballon und Bondagesachen sind damit drei Tage unerreichbar – ein Problem. Mal gut, dass noch je zwei Catsuits in S und M (passten nicht ins Konzept)und die Kamera da sind. Am Wochenende passen meine Schwiegereltern auf die Wohnung auf und können das Paket in Empfang nehmen – ein GAU.

27.3.11 Ein Studio im Hinterhof ist gefunden und Jenny und Nina sind auch da. Beide rauchen kräftig (sieht man auf den Bildern nicht, stört mich aber trotzdem). Bis wir zum Fotografieren kommen, dauert es eine weitere Stunde. Das nervt, aber es lohnt. Mit Nina bin ich zufrieden, von Jenny bin ich begeistert. Das Mietstudio ist eine echte Entdeckung, es wimmelt von interessanten Objekten. Wir verbringen drei Stunden in der Shootingwohnung, eine Stunde im Keller und dann noch eine Stunde an der wunderschönen Badewanne. Zum Schluss gibt es etwas lange Gesichter, weil ich bei 6 Stunden geplanter Shootingzeit, 1 h Schminken und 1 h Rauchen und Essen nicht 6 h bezahlen möchte.

28.3.11. Heute ist Sommerzeit. Also werde ich als Erstes erinnert, dass Sommerzeit ist. Dann kommt erst eine SMS, dann ein Anruf: Nina ist ausgefallen, ob ich mit Jenny allein fotografieren möchte. Oh ja! Jenny glaubt mir meine Freude nicht und kommt folgerichtig mit Kathi als Ersatz. Sie kennt Kathi entfernt, aber nicht als Model und so kommen wir beide unabhängig voneinander zur Erkenntnis, dass Kathi bisher beim Fotoshooting nicht posen musste. Wir geben uns aber beide Mühe und so entstehen doch 1200 Bilder, zwei Drittel sehenswert, ein Drittel richtig gut. Das Mietstudio heute ist in Ordnung, keine Höhen, keine Tiefen. Ich hätte das gestrige Studio zwei Tage buchen sollen.

Jenny - Keller

29.3.11 Heute kam das Paket mit den Catsuits von der Post zurück. Absender: eine Packstationsadresse, Empfänger: eine andere Packstationsadresse und folgerichtig hat es die Post nicht sauber und unauffällig an meine Packstation zurückgeschickt, sondern persönlich bei meinen Mitarbeiterinnen an der Rezeption abgegeben. Ich hab es vorm Öffnen abgefangen, nun wird alles gut.

Jetzt muss ich noch schnell 2322 Bilder (10 GB) bearbeiten, dann ist das Shooting Geschichte.

This Post Has 2 Comments

  1. Ich hoffe nicht alle deine Shootings laufen so ab – klingt sehr nervenaufreibend!
    Wie sieht es mit dem Wissensstand deiner Umgebung zu deinen Fotografietätigkeiten so aus? Wissen das nicht alle?

    1. Es gibt viel schönere, langweilige Shootings. Vielleicht sollte ich mal über den Normalfall schreiben.
      Ich arbeite in einer Arztpraxis. Auch wenn die meisten wissen, dass ich Fetisch fotografiere, fände ich es nicht so gut, wenn sie mit der Routine, mit der sie Vorräte auspacken, meine Catsuits auspacken, ansehen und diskutieren, wie die den Kolleginnen stehen. Dienst ist Dienst und Hobby ist Hobby.

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